Frauen verdienen in Österreich bei gleicher Arbeit durchschnittlich 37 % weniger als Männer, sie leisten den Großteil der unbezahlten Arbeit und sind um 20 Prozent eher von Altersarmut betroffen als Männer. Treffen mehrere Diskriminierungsebenen zusammen, etwa Geschlecht und ethnische Herkunft (z.B. ein Mädchen mit Migrationsgeschichte), steigt die Wahrscheinlichkeit im Leben von Frauen, auf Formen von Diskriminierung zu treffen, um ein Vielfaches an.
Die Situation von Frauen und Mädchen in Ländern des globalen Südens ist aber weitaus prekärer. Vielerorts müssen Mädchen zum täglichen Überleben der Familie beitragen und können deshalb keine Schule besuchen. In Asien "fehlen" sogar mehr als 100 Millionen Frauen, weil die Familienpolitik Jungen und Männer als "höherwertig" einstuft. Dabei tragen Frauen Schlüsselrollen in vielen Gesellschaften. Wussten Sie, dass im Parlament in Ruanda 61 % Frauen sitzen? Und dass die Korruptionsrate seither auf fastNull gesunken ist?
Wollen wir tatsächlich eine Gleichstellung der Geschlechter erreichen, kommt der Bildungsarbeit ein besonderer Stellenwert zu. Denn die gesellschaftliche Rolle von Frauen und Mädchen wird von klein auf ganz stark in Bildungsinstitutionen geprägt. Was macht Burschen und Mädchen aus? Wozu ermutigen wir sie? Und wann beginnen wir in Stereotypen zu denken? Denn Vorurteile und Stereotype sind nicht angeboren, sondern werden erlernt. Somit kann man sie auch wieder verlernen.
Interessierte Lehrpersonen finden hier einen Methodenpool zum Thema Geschlechtergerechtigkeit.